Was haben die Brüder Grimm und Jesus gemeinsam? Genau: Mit dem Erfolgskonzept Storytelling kamen sie bei jeder Menge Leuten richtig gut an. Im Content Marketing ist die Methode mittlerweile kaum noch zu umgehen – zurecht! Rotkäppchen hätte immerhin auch niemand gekannt, wenn nicht jemand ihre Geschichte erzählt hätte.
Storytelling gehört zu den wenigen Begriffen aus dem Marketing-Slang, die man guten Gewissens einfach ins Deutsche übersetzen kann – Geschichten erzählen. Wenn Sie jetzt an Rotkäppchen und Tischlein-deck-dich denken, sind Sie schon auf der richtigen Spur: Der Knackpunkt bei der ganzen Sache ist, dass Geschichten Werte vermitteln und Emotionen hervorrufen. Das funktioniert bei uns Menschen schon seit Jahrtausenden (siehe griechische Mythologie) und liegt in der Natur unserer Psyche. Was kommt eher bei Ihnen an: eine fesselnde Geschichte oder eine nüchterne Auflistung von Zahlen und Fakten?
Strategie braucht das Kind
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis das Storytelling auch seinen Weg in die Marketing-Abteilungen und Agenturen dieser Welt gefunden hat. Und die Methode bietet sich nicht nur klassisch im Printbereich an: Auch und vor allem für Online- und Social Media-Marketing ist Storytelling wie geschaffen. Man denke beispielsweise an Blogs auf Unternehmenswebseiten (quod erat demonstrandum) oder an Instant Experiences auf Facebook. Solange sie der richtigen Dramaturgie folgen, müssen Stories keine langen Texte sein, sondern können auch mit Bildern vermittelt oder ganz kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden.
An dieser Stelle möchten wir aber klarstellen: Im Content-Marketing mit Storytelling sollte es nicht mehr nur um das reine Märchenerzählen gehen, sondern vielmehr darum, in Worte zu fassen, was ein Unternehmen, seine Produkte und seine Mitarbeiter ausmacht. Hinter jeder Marke stecken Helden, deren wahre Geschichten es sich zu erzählen lohnt. Und wenn man dabei ausgewählt und strategisch vorgeht, hilft das Storytelling aktiv dabei, Werte und Eigenschaften zu vermitteln, die das Image des Unternehmens ausmachen sollen. So werden Kunden zu Fans.
Einfach mal den Inbusschlüssel rausholen
Ein Beispiel gefällig? Unsere Lieblingsgeschichte, die man sich der Legende nach beim prestigeträchtigen Automobilhersteller Porsche immer wieder erzählt: An einem Stehtisch im Porsche-Zentrum Leipzig störten sich einst drei angehende Kunden daran, dass der Tisch wackelte. „Kein Problem“, dachten sie sich „hat man ja öfter“, und baten einen Mitarbeiter um einen Bierdeckel, um das wacklige Bein auszugleichen und das Problem schnell zu lösen. Der befragte Porsche-Mitarbeiter schmunzelte kurz, zückte einen Inbusschlüssel aus seiner Brusttasche und zog die lose Schraube des wackligen Tischbeins wieder an. Mit den Worten „Wir bei Porsche arbeiten nicht mit Bierdeckeln“ verabschiedete er sich wieder zurück in die Werkstatt.
Der Rest ist Geschichte …