Wann bist du zuletzt in etwas so richtig eingetaucht? Ein gutes Buch, ein eindrucksvoller Film, eine Serie mit Suchtpotenzial? Ein neues Game, Album oder Hörspiel? Ziemlich wahrscheinlich ist jedenfalls, dass das einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen hat, oder? Eine nicht alltägliche Erfahrung, die sicher auch mit Emotionen verbunden war. So funktioniert immersives Marketing.
Wer an immersives Marketing denkt, hat oft zuerst Pioniertechnik im Kopf – aufwändig programmierte Webseiten, Augmented oder Virtual Reality, die Betrachter:innen von der tatsächlichen Realität ablenken und Eindrücke schaffen, die sich richtig einbrennen. Daran zuerst zu denken ist auch nicht abwegig oder vermessen, denn diese Technologien haben es geschafft, die Immersivität auf ein neues Level zu heben. Das bringt nützliche Effekte für die Werbung mit sich: Je nachhaltiger die Experience, desto stärker in der Regel auch die Emotionen und folglich auch die Bindung zur Marke, die daraus entsteht.
Immersiv kommt vom lateinischen „immergere“, das „eintauchen“ bedeutet und sofort stark an John Lennon erinnert. Und das trifft auch das definierte Ziel des immersiven Marketings: Betrachter:innen tauchen ein, werden aktiv in den Prozess einbezogen und oft in eine interaktive Markenerfahrung eingebunden. Auch wenn es sich bei einer immersiven Kampagne also beispielsweise um reine Produktwerbung handelt, kommt für eine sinnvolle Strategie immer eine Markenebene ins Spiel. Du willst schließlich nicht, dass bei der Zielgruppe eine beliebige Geschichte hängenbleibt, sondern deine.
Das bedeutet: Hinter der Technologie und dem eindrucksvollen Design benötigt es ein durchdachtes Konzept und eine klare Geschichte, die das Ganze zusammenhält. Ziel ist es, jedes inhaltliche und visuelle Detail so nah am Markenkern zu halten, dass keine beliebige technologische Erfahrung entsteht, sondern eine, die unmittelbar mit deiner Marke verknüpft werden kann. Technologie ist der Rahmen, die Story ist aber das Bild, das die Betrachter bewegt und sie emotional bindet. Absolute Detailtreue in Inhalt und Visualität ist der Schlüssel dazu, die emotionale Bindung mit deiner Marke zu verknüpfen. Alles sollte so durchdacht sein, dass es deine Identität, deine Werte, dein Produkt oder deine Dienstleistung widerspiegelt.
Jetzt hat aber nicht jeder eine Zielgruppe zuhause sitzen, die VR und AR in ihren Alltag einbezogen hat. Immersives Marketing muss nicht zwangsläufig teuer und technisch aufwändig sein. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, auch mit kleinem Budget immersive Erlebnisse zu schaffen. Ein gutes Beispiel ist der gezielte Einsatz von Storytelling in Form von interaktiven Inhalten auf Social Media. Durch die Integration von User-Generated Content, wie etwa Challenges, Umfragen oder interaktiven Stories auf Instagram oder TikTok, können Marken ihre Zielgruppe direkt einbeziehen und so ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufbauen.
Ein weiteres Beispiel sind virtuelle Events oder Livestreams, bei denen die Zuschauer aktiv mitgestalten können – sei es durch Abstimmungen, Live-Chat-Interaktionen oder die Wahl von Themen. Auch klassische Formate wie Podcasts oder episodische YouTube-Serien lassen sich immersiv gestalten, wenn sie eine zusammenhängende Geschichte erzählen und die Zielgruppe emotional an die Marke binden. Auch immersive und interaktive Elemente auf deiner Webseite sind mittlerweile unkompliziert in Design und Entwicklung umzusetzen. Und wenn wir mal ehrlich sind: Wenn eine Geschichte so richtig stark erzählt wird, ist das Mittel fast egal. Dann tauchen wir trotzdem ein.
Wichtig ist also, dass das Konzept stimmt und die Geschichte überzeugt. Der Ursprung des Storytellings liegt schließlich immer noch im Geschichtenerzählen am Lagerfeuer. Und wenn das nicht immersiv ist, dann wissen wir auch nicht.