Beziehungsweise: Geht überhaupt jemand direkt durch eine Tür oder geht es hier allen so, dass man erstmal drückt und dann erst das „ziehen“-Schild liest? Damit dir im Marketing nicht das gleiche passiert, schauen wir uns mal den Sinn und Kombinationsmöglichkeiten von Push- und Pull-Strategien an.
Push
Im Push-Marketing nimmst du eine aktive Rolle ein und kommunizierst zu deiner Zielgruppe über deine Marke, Produkte oder Dienstleistungen. Dafür eignen sich besonders Kanäle, auf denen du direkt und ungefiltert zielgerichtet kommunizieren kannst – zum Beispiel Social Media. Die Art der Inhalte ist bekannt: Gut funktionierende Content-Schemata der Netzwerke aufgreifen, mit der Tonalität und der visuellen Anmutung deiner Marke in Einklang bringen und auf Informationen und Inspirationen zu Produkten und Dienstleistungen übertragen.
Der Trick dabei: Nicht zu sehr pushen. Der Ansatz dürfte mittlerweile selbstverständlich geworden sein. Möglichst nativer Content ist auf den Netzwerken unbedingt notwendig, um nicht als aufdringliche Werbung aufzufallen. Nur so erkennen Nutzer:innen selbst den Mehrwert deines Angebots und beginnen, sich dafür zu interessieren.
Pull
Im Pull-Marketing gehst du auf ein bereits bestehendes Interesse der Zielgruppe ein, das du bedienst. Ein besonders anschauliches Beispiel dafür ist SEO/SEA – die Zielgruppe sucht bereits nach Keywords, die mit einem Bedürfnis in Einklang stehen, das deine Marke decken kann und deshalb präsentierst du dich in den Suchergebnissen.
Pushen, um zu Pullen
Interessant wird es nun, wenn du die Strategien kanalübergreifend verbinden kannst. Das bedeutet: Wenn du User durch Push-Inhalte so beeinflussen kannst, dass sie ein Interesse an deiner Marke entwickeln, der sie dann auf Pull-Kanälen wieder begegnen. Also zum Beispiel, wenn du in einer Social Ad dazu animierst, deine Marke zu googlen. Dieser OMR-Blogbeitrag beschreibt, wie der Erfolg einer solchen Strategie in einem Zufalls-Case bestätigt werden kann. Das Fazit des Teams dahinter: Es ergeben sich neue Call to Actions: „Google now“ statt „Order now“ deckt für deine Kampagnenplanung gleich mehrere Touchpoints ab. Das bedeutet auch: Social Ads und SEO/SEA-Inhalte aufeinander abzustimmen und dabei die Awareness-Level deiner Zielgruppen einzubeziehen, perfektioniert deine Kampagne.
Warum kann sowas funktionieren?
Ein Hintergrund, den wir damit sofort in Verbindung bringen, ist der Stellenwert von TikTok als Suchmaschine für Gen Z und Gen Alpha (und die Heavy User aus anderen Altersgruppen, die dieses Nutzungsverhalten übernehmen). Ads, die (nach Pull-Schema) Informationen liefern, befriedigen im ersten Schritt das Suchverhalten. Gerade im deutschen Markt finden Interaktionen mit deiner Marke aber i.d.R. noch über „echte“ Suchmaschinen, Webseiten und ähnliche Touchpoints statt. Nutzer:innen könnten also besonders offen dafür sein, sich auf diese Kanäle „pushen“ und dann gezielt „pullen“ zu lassen.
Wir finden: Lohnt sich, das mal auszuprobieren. Und wir denken an den Einstieg dieses Blogbeitrags und lernen: Erstmal drücken und dann erst ziehen ist vielleicht gar kein so schlechter Ansatz, hm?