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E-COMMERCE UND DIGITALFÖRDERUNGEN

26

Februar

2021

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Autorin:

Sophia

Schon online?

Vor fast genau einem Jahr haben wir an dieser Stelle schon einmal über das Thema E-Commerce geschrieben. Ende März 2020 trat der erste Corona-Lockdown in Kraft und brachte regionale Einzelhändler und Gastronomen dazu, sich Erweiterungen zum lokalen Handel einfallen zu lassen, um ihr Geschäft zu retten. Heute ist die Situation nahezu gleich – aber ein entscheidender Faktor hat sich im Laufe des letzten Jahres geändert: E-Commerce ist mehr in unserem Alltag verankert als je zuvor. Grund genug, sich das Thema noch einmal aus der aktuellen Perspektive anzuschauen. Dafür haben wir uns unter anderem mit den Experten für Digitalisierung, Strategie und Wachstum von der Unternehmensberatung Die Weitblicker zu Digitalförderungen des Landes Hessen unterhalten.

Gemeinsam regional online

Viele Mittelständler aus der Region sind nun online vertreten, sei es ein improvisierter Click-and-Collect-Service oder ein professionell gedachter Online-Shop. Und fast noch wichtiger: Auch deren Zielgruppe hat Online-Bestellungen mittlerweile noch mehr in ihren Alltag eingebunden und dabei ihr Bewusstsein für den regionalen Online-Handel gestärkt. Man gewöhnt sich an die Situation und passt sich an. Und viele dieser Trends werden uns auch in Zukunft begleiten.

 

Unterstützung lohnt sich

Nicht nur die Kunden haben sich daran gewöhnt, auch viele Händler werden sich darauf eingestellt haben, ein Geschäft online weiterzuführen, das sie innerhalb des letzten Jahres mehr oder weniger aus dem Boden gestampft haben. Es kann sich durchaus lohnen, diese Veränderung beizubehalten. Sie ist eine Investition in die Zukunft. Mit der richtigen Technologie kann man sich die Angelegenheit sehr erleichtern: Ein Shopware- und Pickware-System etwa kann dabei helfen, die Organisation hinter einem Online-Shop übersichtlich zu strukturieren. Mit einem Omni-Channel-Konzept lässt sich die gesamte Datenverwaltung der analogen und digitalen Warenwirtschaft durch den Echtzeitaustausch von Daten in nur einem System organisieren. Aber auch digitale Sichtbarkeit gehört zum Erfolg eines Online-Shops: eine dazugehörige Webseite, Social Media und crossmediale Kampagnen sorgen etwa für Traffic, Bekanntheit und Markenbildung.

 

Förderungen für Digitalisierungsprojekte

Und nicht nur von Marketing-Experten, sondern auch von ganz anderer Seite gibt es Unterstützung bei digitalen Vorhaben. Thomas Vogler, Inhaber der Unternehmensberatung DIE WEITBLICKER und Experte für Digitalisierung, haben wir zum Thema Digitalförderungen befragt:

 

Welche Programme und Fördermittel kommen für Mittelständler in Hessen aktuell infrage, die ihr Unternehmen um einen Online-Shop erweitern möchten?

Thomas Vogler: Hier ist vor allem der Digi-Zuschuss Hessen interessant, der Mittelständler mit bis zu 10.000 Euro für ein Digitalprojekt unterstützt. Auch die konzeptionelle Unterstützung und strategische Beratung kann mit bis zu 5.000 Euro pro Jahr gefördert werden. Dabei werden bis zu 50 Prozent der Beratungskosten bei maximal zehn Beratungstagen übernommen. Die einzige Voraussetzung dafür: Das Beratungsunternehmen muss – wie wir – durch das RKW Hessen akkreditiert sein. Detailliert findet man Beratungsthemen, für die eine Förderung infrage kommen, auf der Webseite des RKW Hessen.

 

Und welche Voraussetzungen müssen Händler erfüllen, um Digitalförderungen beantragen zu können?

Thomas Vogler: Mittelständler müssen die sogenannten KMU-Kriterien erfüllen. Ein ausführliches Merkblatt dazu findet man beispielsweise auf der Webseite der KFW.

 

Wie läuft dann eine Bewerbung um Fördermittel ab und wo im Prozess können sich Händler Hilfe von Profis wie den Weitblickern holen?

Thomas Vogler: Auf der Webseite der Wi-Bank Hessen können sich Interessenten – wie in den Jahren zuvor – über ein Onlineformular für eine Antragstellung bewerben. Dieser Schritt ist zwingend notwendig, um von der Wi-Bank eine Förderzusage erhalten zu können.

Der erste Fördermittelaufruf ist für den 29. März 2021 vorgesehen. Innerhalb des Förderjahres 2021 gibt es dann noch zwei weitere Förderaufrufe am 24. Juni und am 31. August. An diesen Tagen startet das Bewerbungsverfahren jeweils ab 9 Uhr – das Antragsformular ist dann immer nur für 24 Stunden verfügbar.

 

Im nächsten Schritt prüft die Wi-Bank den Antrag. Eine Zu- oder Absage für den ersten Aufruf ist auf den 1. April 2021 terminiert. Erfolgt eine Bewilligung, erhält der Antragsteller alle notwendigen Unterlagen per Mail, muss sie ausfüllen und postalisch einsenden.

Ein Tipp: Da das Förderprogramm stark nachgefragt wird, sollten interessierte Unternehmer an diesem Tag mit der Online-Registrierung nicht zu lange warten. Außerdem wichtig zu wissen ist, dass eine Antragstellung immer vor Projektbeginn erfolgen muss. Sie kann außerdem nur für ein Projekt pro Unternehmen in Anspruch genommen werden. Die Antragstellung ist grundsätzlich kein Hexenwerk, aber der Teufel steckt wie immer im Detail. Wenn ein Händler sich die Einarbeitung in die Förderrichtlinien und in die Details der Antragstellung ersparen möchte, begleiten wir gerne die komplette Antragsstellung – wir wissen, worauf genau zu achten ist und was in der Vergangenheit gefördert wurde. Bisher liegt unsere Erfolgsquote, wenn der Antrag mit uns erstellt wurde, bei 100 Prozent.

 

Lohnt sich der Aufwand eines Antrags denn am Ende?

Thomas Vogler: Auch wenn wir dafür natürlich keine Garantie übernehmen können, sind die Erfolgsaussichten generell sehr hoch. Die Förderung von bis zu 10.000 Euro muss nicht zurückgezahlt werden. Eventuelle zusätzliche Kosten durch eine Beratung liegen in unserem Fall je nach Aufwand und Größe des Projekts zwischen 400 Euro und 1.000 Euro.

DIE WEITBLICKER

Unternehmensberatung & Marketing

www.weitblicker-beratung.com

 

Thomas Vogler

kontakt@weitblicker.com

0661 966 49 890

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